Dr. Peter Grassmann referierte über den „Burnout“
der Wirtschaft „Die Wirtschaft“, sagt Dr. Peter Grassmann,
„kennt keine Moral, die Wirtschaft braucht Regeln“.
Und das deshalb, weil die Weltwirtschaft unweigerlich in einen Burnout steuere. Dies aus dem Mund eines ehemaligen Topmanagers von Carl Zeiss zu hören, zog eine stattliche Zuhörerschaft ins Landratsamt in Aalen, wo Grassmann auf Einladung der Christlichen Erwachsenenbildung und der Betriebsseelsorge referierte.
Aalen. Von guten Ideen spreche man in der freien Marktwirtschaft nicht mehr, sondern nur noch davon, wie sich der Börsenkurs danach entwickeln würde. Peter Grassmann befand sich selbst im Sog der unkontrollierbaren Gier, die ihre eigenen Regeln schafft. Im Jahr 2007 legte er alle Wirtschaftsmandate nieder und tritt seitdem für eine auf Werte und Gemeinschaftssinn ausgerichtete Marktwirtschaft ein, er ist Vorstand des Ökosozialen Forums Deutschland und stellvertretender Vorstand der Umwelt-Akademie in München sowie im Beirat der Deutschen Umweltstiftung tätig.
Peter Grassmann referierte in Aalen über Werte im Wirtschaftsleben. |
Als Symptome eines „Burnouts“ der Wirtschaft nennt Grassmann die Spirale des Stresses, die Unbelehrbarkeit und das Prinzip „Weitermachen wie bisher“. „Wir sind in die Überstrapazierung des Globuses regelrecht hineingeschlittert.“ „Im Klimaschutz“, sagte Grassmann „sind wir noch in der Stressphase.“ Hauptursache für den Burnout der Wirtschaft seien die hohen Leistungsanforderungen an Mitarbeiter („zu hohe Motivationsanreize wirken kontraproduktiv“), das Gewinnstreben und die Tatsache, dass Erfolg zu Arroganz führe und unbelehrbar mache.
„Eine Verantwortungsdiffusion macht sich bei den Menschen breit, die nur noch den Gewinn und den Erfolg vor Augen haben“, führte Grassmann aus. Deshalb brauche die Wirtschaft Regeln aus Branchen, die sich zusammentun und aus einem sozial verantwortlichen Wertedenken heraus für ein neues Handeln einstehen. Oberhalb der sozialen Marktwirtschaft sei deshalb ein nächstes Niveau zu schaffen, eine von innen durch Werte gesteuerte Marktwirtschaft, die sich nachhaltig und verantwortungsvoll zeigt und vom Bürger selbst mitbestimmt werde.
Dass dies kein einfacher Weg sei, machte Grassmann deutlich und fange schon bei der Jugend an, auf deren Persönlichkeitsentwicklung besonders Acht zu geben sei. Klimaschutz und schonender Umgang mit Ressourcen seien ebenfalls wichtige Indikatoren im Wertesystem der Wirtschaft, genauso wie die Bedeutung einer neutral und wahrheitsgemäß berichtenden Presse, die sich nicht „kaufen lässt“.
„Es gibt bereits eine Menge von Kodizes auf internationaler Ebene“, sagte Grassmann. Als wichtiges Glied dabei sieht er die Aufnahme solcher Kodizes in die EU-Strategie für soziale Verantwortung der Unternehmer. Genauso bedeutend jedoch sei die Mitbestimmung der Zivilgesellschaft. „Durch die Mitbestimmung der Zivilgesellschaft in der Wirtschaft kann ein neuer Ordnungsrahmen der Märkte entstehen“, fasste Grasssmann zusammen.
Branchenspezifisch verpflichtende Aktionsprogramme, Sanktionsregeln und ein verbindlicher Wertekodex führten zu einem intensiveren Dialog zwischen Wirtschaft und organisierter Gesellschaft, der für die Einhaltung der Nachhaltigkeitspflichten, der Generationengerechtigkeit und der globalen Fairness sorge.
Eine lebhafte Diskussion, moderiert von Betriebsseelsorger Dr. Rolf Siedler, schloss sich dem Vortrag an. Wilfred Nann, Leiter der Katholischen Erwachsenenbildung, dankte Peter Grassmann für seine Ausführungen.
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