Samstag, 1. Februar 2014

Gefahr Altersarmut: Stress im Job macht Deutsche krank

Gesundheits-Studie enthüllt

Krankheiten wie Burn-Out, 
Depression und Angststörungen 
sind in Deutschland auf dem Vormarsch. 
Die Hauptursache ist Stress. 


Doch wann und wo befinden sich die Deutschen am stärksten unter Druck?
Experten haben durch Umfragen eine Rangliste erstellt - und herausgefunden, was Deutsche in die Altersarmut treibt.

dpa/Oliver Berg
Krankheiten folgen öfters nach vermehrtem Stress in der Arbeit
Fast jeder sechster Krankschreibungstag in Deutschland ist inzwischen eine Folge von psychisch bedingtem Stress. 

Wie der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) herausgefunden hat, sind Erwerbspersonen zwischen 15 und 65 Jahren im Schnitt knapp zweieinhalb Tage pro Jahr aufgrund einer Depression, einer Belastungs- oder Angststörung krankgeschrieben. 

Im TK-Gesundheitsreport werden jährlich die Krankschreibungen und Arzneimitteldaten der knapp vier Millionen Mitglieder analysiert. Nun wollte die Krankenkasse wissen, was die genauen Ursachen sind und Beschäftigte wie auch Arbeitslose im Alltag am meisten beeinträchtigt.

Sie beauftragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa, das rund 1000 Erwachsene in Deutschland zum Thema Stress befragte und die Meinungen auswertete. 
Der daraus entstandene Studienband „Bleib locker, Deutschland“ präsentiert nun die erstaunlichen Ergebnisse. 
Demnach ist bei fast jedem zweiten Erwachsenen in Deutschland der größte Stressfaktor der Job (Frauen 43 Prozent, Männern 52 Prozent).
Für viele Betroffene wohl keine Überraschung.

Hohe Ansprüche und finanzielle Sorgen

Auf dem zweiten Platz der Stress-Rangliste nennen vier von zehn Befragten die hohen Ansprüche an sich selbst (Frauen 48 Prozent, Männer 35 Prozent). 

Jeden Dritten belasten starke private Konflikte (Frauen 36 Prozent, Männer 33 Prozent). 

Auf den weiteren Stress-Plätzen folgen Krankheit einer nahestehenden Person, finanzielle Sorgen, Haushalt, Kindererziehung, Autofahren, öffentliche Verkehrsmittel sowie die Pflege von Angehörigen.




„Es zeigt sich immer deutlicher, dass Arbeit nicht nur körperlich sondern auch psychisch belasten kann“, sagt Dr. Jens Baas, Vorsitzender des Vorstands der TK. „Belastung ist aber immer ein Zusammenspiel mehrerer Einflussfaktoren wie zum Beispiel der schwierigen Vereinbarkeit von Familie und Beruf.“

Der Vorsitzende bemängelt, dass vielen Beschäftigten zudem der Ausgleich im Privaten fehle. 

Darum sei es wichtiger Rahmenbedingungen für eine flexible Arbeitsorganisation zu schaffen, die den Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht werde, statt Stress gesetzlich vermeiden zu wollen.


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