Medianet ....Thursday, 01. March. 2012 | health | health care
Neue medianet-Serie zur Mitarbeitergesundheit mit Rezepten gegen Stress, Krankheit, Altersbeschwerden. Krankenversicherungen, Vorsorgeanbieter und Kammern forcieren Angebote zur betrieblichen Gesundheitsförderung.Durch Prävention und Betreuung sollen Firmen letzten Endes von gesünderen Arbeitnehmern profitieren, sagt Christoph Sauermann (mediclass).
Wien. Unbegrenzt flexibel, ständig verfügbar, niemals müde, pauschalierte und damit unzählige unbezahlte Überstunden und nicht zuletzt die demografische Entwicklung, die die Beschäftigten im Durchschnitt zunehmend älter werden lässt – die Entwicklungen in der Arbeitswelt und der Gesellschaft machen offenbar immer mehr Menschen krank. Insgesamt ist bereits die Hälfte aller Krankheitsfälle arbeitsbedingt.
Dramatische Entwicklung
Heute wird auch von Experten der Anstieg der Gesundheitskosten zunehmend mit den verschiedensten Belastungen in der Arbeitswelt in Verbindung gebracht. Allein zeitlich betrachtet verwundert das nicht. Wenn man von einer Schlafdauer von acht Stunden ausgeht, verbringen wir zwischen 45 und 50% der wachen Zeit in der Woche in der Arbeit. Der jährlich erscheinende Fehlzeitenreport – eine Kooperation zwischen Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, der AUVA und der Pensionsversicherungsanstalt – gibt einen breiten Überblick über das aktuelle Krankenstandgeschehen in Österreich und zeichnet zuletzt eine dramatische Entwicklung: Die unselbstständig Beschäftigten waren in Österreich zuletzt über das Jahr gerechnet durchschnittlich 12,9 Tage im Krankenstand. 32% aller Neuzugänge bei den krankheitsbedingten Frühpensionierungen erfolgen mittlerweile aus psychischen Gründen, im Jahr 2004 lag der Anteil noch bei 24%. Insgesamt geht ein Drittel aller Pensionsantritte – also circa 30.000 Personen pro Jahrgang – auf gesundheitliche Gründe zurück, daraus resultieren Zahlungen in der Höhe von fast drei Mrd. €.
Rehabilitation statt Pension
Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO, wünscht sich deshalb wie überhaupt die Sozialpartner eine Forcierung von Rehabilitation und Integration anstatt frühzeitiger Pensionierung. Darüber hinaus müsse auch die betriebliche Gesundheitsförderung weiter ausgebaut werden. Die WKO hat dazu wie berichtet auch die Initiative „proFitness“ mit dem Fokus auf kleine und mittlere Betriebe gestartet. Auch die Sozialversicherung will sich hier heuer verstärkt engagieren. In der Arbeitswelt komme im Gesamtkonzept der Gesundheitspolitik eine wichtige Rolle zu, sagte etwa Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, bei der letzten Präsentation des „Fehlzeitenreports“. „In der ‚Lebenswelt Betrieb‘ kann durch die Gestaltung der Arbeitsabläufe das Führungsverhalten oder die Gestaltung der Arbeitsplätze Gesundheit gefördert und Krankheit verhindert werden“, sagte Probst. Die Sozialversicherung biete interessierten Unternehmen, die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen wollen, entsprechende Auswertungen und Unterstützungsangebote an.
Der Hintergrund dafür ist in Zahlen ausgedrückt dramatisch: Allein die krankheitsbedingten Ausfallzeiten der Österreicher kosten die Wirtschaftsbetriebe nach Schätzungen einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) jährlich rund 1,4 Mrd. €. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hat vor einigen Jahren in einer umfangreichen Analyse die gesamtwirtschaftlichen Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen mit 12,1 Mrd. € beziffert. Dazu gehören neben den Ausfallszeiten Kosten für Behandlungen, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und nicht zuletzt der Wertschöpfungsausfall. In Summe ist das beinahe halb so viel, wie die gesamten Gesundheitsausgaben ausmachen.
Best-Practice-Beispiele
Neben den Belastungen in der Arbeitwelt wirkt sich auch die demografische Entwicklung dramatisch aus. Denn bereits jeder dritte Arbeitnehmer ist älter als 45 Jahre. Immer mehr Unternehmen setzen sich deshalb auch mit der Frage auseinander, wie sich der Gesundheitszustand der Beschäftigten in den kommenden Jahren entwickeln wird. medianet wird in den kommenden Wochen jeweils im freitags erscheinenden Gesundheitsteil healtheconomy erfolgreiche Beispiele und Lösungsansätze vorstellen. Das Ziel von betrieblicher Gesundheitsförderung ist dabei überall das Gleiche: mehr Produktivität und Produktqualität durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation und Imageplus für das Unternehmen sowie weniger Mitarbeiterfluktuation und eine Reduzierung von Krankenständen. Aber auch die Mitarbeiter profitieren durch mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz, ein besseres Betriebsklima und weniger gesundheitliche Beschwerden. (Martin Rümmele)
mediclass bietet Vorsorge für Betriebe
Gesundheitsclub will mit Facharztzentrum Unternehmen bei Gesundheitsförderung helfen.
Ende des Vorjahrs hat in Wien der „mediclass Gesundheitsclub“ sein erstes Facharztzentrum eröffnet, in dem 30 Fachärzte und Therapeuten für Privatkunden und Unternehmen arbeiten. mediclass will dabei Vorsorgeangebote machen und gleichzeitig mit einer Privatmedizin punkten, die leistbar ist. Ein Fokus des Konzepts liegt auf der Mitarbeitergesundheit: Durch Prävention und Betreuung sollen Firmen letzten Endes von gesünderen Arbeitnehmern profitieren, sagt Gesellschafter Christoph Sauermann. „Wir möchten Unternehmen motivieren, mit einem niedrigen Mitgliedsbeitrag in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren. Laut einer WKO-Studie würde eine betriebliche Gesundheitsvorsorge eine Produktivitätssteigerung von zehn Prozent und eine Reduktion der Kosten durch Fehlzeiten von 24 Prozent bewirken, sagt Sauermann.
Durch Abschluss einer Nutzungsvereinbarung mit mediclass können Unternehmen über die vorsorgemedizinische Einrichtung verfügen und für ihre Mitarbeiter einen jährlichen umfassenden Gesundheitscheck durchführen. Der jährliche Gesundheitscheck stellt sicher, dass mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Darüber hinaus können Unternehmen ihren Mitarbeitern durch einen zusätzlichen Mitgliedsbeitrag den Zugang zu ambulanter Privatmedizin ermöglichen, verspricht der Gesundheitsclub.
mediclass selbst hat rund 2,5 Mio. € in das erste Facharztzentrum investiert. Erwartet werden nach der Konsolidierungsphase zwei Mio. € Umsatz im Jahr. Das Zentrum im zweiten Wiener Gemeindebezirk soll zwischen 10.000 und 12.000 Mitglieder betreuen; für einen Mitgliedsbeitrag erhalten sie Privatmedizin zu jenem Tarif, den die Kassen jeweils rückerstatten. Das Wiener Zentrum wird wohl nicht das einzige seiner Art bleiben: Geplant ist, ab 2012 österreichweit weitere Häuser aufzumachen; in Überlegung sind weitere Standorte für Wien und je einer pro Landeshauptstadt.
Dramatische Entwicklung
Heute wird auch von Experten der Anstieg der Gesundheitskosten zunehmend mit den verschiedensten Belastungen in der Arbeitswelt in Verbindung gebracht. Allein zeitlich betrachtet verwundert das nicht. Wenn man von einer Schlafdauer von acht Stunden ausgeht, verbringen wir zwischen 45 und 50% der wachen Zeit in der Woche in der Arbeit. Der jährlich erscheinende Fehlzeitenreport – eine Kooperation zwischen Wirtschaftskammer, Arbeiterkammer, dem Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, der AUVA und der Pensionsversicherungsanstalt – gibt einen breiten Überblick über das aktuelle Krankenstandgeschehen in Österreich und zeichnet zuletzt eine dramatische Entwicklung: Die unselbstständig Beschäftigten waren in Österreich zuletzt über das Jahr gerechnet durchschnittlich 12,9 Tage im Krankenstand. 32% aller Neuzugänge bei den krankheitsbedingten Frühpensionierungen erfolgen mittlerweile aus psychischen Gründen, im Jahr 2004 lag der Anteil noch bei 24%. Insgesamt geht ein Drittel aller Pensionsantritte – also circa 30.000 Personen pro Jahrgang – auf gesundheitliche Gründe zurück, daraus resultieren Zahlungen in der Höhe von fast drei Mrd. €.
Rehabilitation statt Pension
Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung für Sozialpolitik und Gesundheit in der WKO, wünscht sich deshalb wie überhaupt die Sozialpartner eine Forcierung von Rehabilitation und Integration anstatt frühzeitiger Pensionierung. Darüber hinaus müsse auch die betriebliche Gesundheitsförderung weiter ausgebaut werden. Die WKO hat dazu wie berichtet auch die Initiative „proFitness“ mit dem Fokus auf kleine und mittlere Betriebe gestartet. Auch die Sozialversicherung will sich hier heuer verstärkt engagieren. In der Arbeitswelt komme im Gesamtkonzept der Gesundheitspolitik eine wichtige Rolle zu, sagte etwa Josef Probst, stellvertretender Generaldirektor im Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, bei der letzten Präsentation des „Fehlzeitenreports“. „In der ‚Lebenswelt Betrieb‘ kann durch die Gestaltung der Arbeitsabläufe das Führungsverhalten oder die Gestaltung der Arbeitsplätze Gesundheit gefördert und Krankheit verhindert werden“, sagte Probst. Die Sozialversicherung biete interessierten Unternehmen, die betriebliche Gesundheitsförderung umsetzen wollen, entsprechende Auswertungen und Unterstützungsangebote an.
Der Hintergrund dafür ist in Zahlen ausgedrückt dramatisch: Allein die krankheitsbedingten Ausfallzeiten der Österreicher kosten die Wirtschaftsbetriebe nach Schätzungen einer Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) jährlich rund 1,4 Mrd. €. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) hat vor einigen Jahren in einer umfangreichen Analyse die gesamtwirtschaftlichen Kosten arbeitsbedingter Erkrankungen mit 12,1 Mrd. € beziffert. Dazu gehören neben den Ausfallszeiten Kosten für Behandlungen, Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und nicht zuletzt der Wertschöpfungsausfall. In Summe ist das beinahe halb so viel, wie die gesamten Gesundheitsausgaben ausmachen.
Best-Practice-Beispiele
Neben den Belastungen in der Arbeitwelt wirkt sich auch die demografische Entwicklung dramatisch aus. Denn bereits jeder dritte Arbeitnehmer ist älter als 45 Jahre. Immer mehr Unternehmen setzen sich deshalb auch mit der Frage auseinander, wie sich der Gesundheitszustand der Beschäftigten in den kommenden Jahren entwickeln wird. medianet wird in den kommenden Wochen jeweils im freitags erscheinenden Gesundheitsteil healtheconomy erfolgreiche Beispiele und Lösungsansätze vorstellen. Das Ziel von betrieblicher Gesundheitsförderung ist dabei überall das Gleiche: mehr Produktivität und Produktqualität durch Erhöhung der Arbeitszufriedenheit, Verbesserung der innerbetrieblichen Kommunikation und Imageplus für das Unternehmen sowie weniger Mitarbeiterfluktuation und eine Reduzierung von Krankenständen. Aber auch die Mitarbeiter profitieren durch mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz, ein besseres Betriebsklima und weniger gesundheitliche Beschwerden. (Martin Rümmele)
mediclass bietet Vorsorge für Betriebe
Gesundheitsclub will mit Facharztzentrum Unternehmen bei Gesundheitsförderung helfen.
Ende des Vorjahrs hat in Wien der „mediclass Gesundheitsclub“ sein erstes Facharztzentrum eröffnet, in dem 30 Fachärzte und Therapeuten für Privatkunden und Unternehmen arbeiten. mediclass will dabei Vorsorgeangebote machen und gleichzeitig mit einer Privatmedizin punkten, die leistbar ist. Ein Fokus des Konzepts liegt auf der Mitarbeitergesundheit: Durch Prävention und Betreuung sollen Firmen letzten Endes von gesünderen Arbeitnehmern profitieren, sagt Gesellschafter Christoph Sauermann. „Wir möchten Unternehmen motivieren, mit einem niedrigen Mitgliedsbeitrag in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren. Laut einer WKO-Studie würde eine betriebliche Gesundheitsvorsorge eine Produktivitätssteigerung von zehn Prozent und eine Reduktion der Kosten durch Fehlzeiten von 24 Prozent bewirken, sagt Sauermann.
Durch Abschluss einer Nutzungsvereinbarung mit mediclass können Unternehmen über die vorsorgemedizinische Einrichtung verfügen und für ihre Mitarbeiter einen jährlichen umfassenden Gesundheitscheck durchführen. Der jährliche Gesundheitscheck stellt sicher, dass mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt werden können. Darüber hinaus können Unternehmen ihren Mitarbeitern durch einen zusätzlichen Mitgliedsbeitrag den Zugang zu ambulanter Privatmedizin ermöglichen, verspricht der Gesundheitsclub.
mediclass selbst hat rund 2,5 Mio. € in das erste Facharztzentrum investiert. Erwartet werden nach der Konsolidierungsphase zwei Mio. € Umsatz im Jahr. Das Zentrum im zweiten Wiener Gemeindebezirk soll zwischen 10.000 und 12.000 Mitglieder betreuen; für einen Mitgliedsbeitrag erhalten sie Privatmedizin zu jenem Tarif, den die Kassen jeweils rückerstatten. Das Wiener Zentrum wird wohl nicht das einzige seiner Art bleiben: Geplant ist, ab 2012 österreichweit weitere Häuser aufzumachen; in Überlegung sind weitere Standorte für Wien und je einer pro Landeshauptstadt.
MEDIANET (link)
Deutsch:
Buch link, "Don't Panic: Du bist nicht allein" http://stress-burnout-dont-panic.blogspot.com/
Empfehlung von Business Doctors: www.Business-doctors.at
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